Prof. em. Dr. Dr. h.c. Peter Fabian †

Emeritus

Im Alter von 76 Jahren verstarb am 11. März 2014 Prof. Peter Fabian, Ordinarius i.R. für Bioklimatologie und Immissionsforschung der TUM.

Peter Fabian studierte Physik, Geophysik und Meteorologie in Göttingen und Innsbruck und promovierte 1966 mit einer Arbeit zum atmosphärischen Ozon. Anschließend war er an der University of California, USA, tätig, ab 1968 als Leiter der Abteilung »Spurenstoffe in der Atmosphäre« am Max-Planck-Institut für Aeronomie in Göttingen. Längere Forschungsaufenthalte brachten ihn wiederum nach Kalifornien, aber auch nach Oxford sowie auf eine Vertretungsprofessur an der ETH Zürich. 1981 wurde er habilitiert und 1988 folgte er dem Ruf an die LMU (später TUM). In den Jahren 1997 bis 1999 stand er der damaligen Forstwissenschaftlichen Fakultät als Dekan vor.

 

Seine umfangreichen Arbeiten zum Thema Ozon, Klima, Luftchemie und Photosmog machten ihn zu einem weltweit anerkannten Experten. Seine wegweisenden Messungen der Vertikalverteilung wichtiger Halogen-Kohlenwasserstoffe waren essentiell für das Verständnis des Ozonabbaus. In seiner Zeit in München stand die troposphärische Photochemie in Ballungsräumen, auch in Verbindung mit dem Luftverkehr, im Vordergrund. In interdisziplinären Projekten der DFG (SFB 607 / FOR 816) gelang es ihm, neue Messmethoden in der Biometeorologie zu etablieren. In Freising installierte Fabian die weltweit erste Anlage zur kontrollierten Ozonbegasung von kompletten Baumkronen, in Ecuador beschäftigte er sich u.a. mit dem Eintrag von Nährstoffen über Nebel in Bergregenwälder. Als Hochschullehrer hat Peter Fabian in seinen Vorlesungen die Studenten für sein Thema begeistert und viele Diplomanden und Doktoranden erfolgreich angeleitet.

 

Sein umfangreiches Wissen hat er in den Büchern »Atmosphäre und Umwelt« und »Leben im Treibhaus« leserfreundlich aufgearbeitet. Mit einer großen Kraftanstrengung gelang es ihm zuletzt, genau 30 Jahre nach der Entdeckung des antarktischen Ozonlochs, sein Buch »Ozone in the Atmosphere - Basic principles, natural and human impacts« fertigzustellen.

 

Über viele Jahre war er für zahlreiche nationale und internationale Forschungsorganisationen bzw. Gremien wie der DFG Senatskommission, dem Bayerischer Forschungsverbund Klima und dem Beirat des Deutschen Wetterdienstes tätig. Hervorzuheben ist sein Engagement als Präsident der European Geophysical Society (EGS) sowie als Gründer und erster Präsident der European Geosciences Union (EGU), für die er auch noch im Ruhestand viele internationale Alexander-von-Humboldt-Konferenzen in fast allen Erdteilen organisierte. So ist ihm seine Internationalität und globale Sichtweise von Umweltproblemen fortwährend erhalten geblieben.