Wissenschaftler der TU München auf der Suche nach dem Fußabdruck des Klimawandels
Im Hopfenforschungszentrum Hüll sind die Wissenschaftler der Technischen Universität München dem Klimawandel auf der Spur.
Die Gruppe des Fachgebiets für Ökoklimatologie um Prof. Dr. Annette Menzel und Prof. Dr. Tim Sparks ist auf der Suche nach ungewöhnlichen Aufzeichnungen, in denen sich der Fußabdruck des Klimawandels widerspiegelt. „Die Erforschung von langfristigen Veränderungen ist unverzichtbar für unser Wissen darüber, wie sich unsere Umwelt sowie die Praktiken und Bräuche der Landwirtschaft wandeln“, so Menzel. Zahlreiche Personen oder Organisationen könnten möglicherweise über Aufzeichnungen verfügen, die für die Forscher der TU München äußerst nützlich sein könnten. Daher wendet sich das Forscherteam auch an die Leser der Hopfenrundschau, die sich unter Tel. 08161/714740 bei Dipl.-Ing. Anna Bock melden können, falls irgendwelche alten Büchlein oder verstaubte Notizen (20 Jahre oder länger) in Ihrer Schublade auf wissenschaftliche Auswertung warten. „Vor allem langjährig gesammelte Notizen über den Zeitpunkt des Beginns der Hopfenernte, der Erntemenge oder Qualität könnten dabei hilfreiche Rückschlüsse über die Witterung des jeweiligen Jahres geben“, erläutert die Professorin. Aber das Interesse der Wissenschaftler beschränkt sich dabei nicht nur auf den Hopfenanbau. Daneben werden Informationen zur Bienenzucht und zur Heu- oder Pilzernte gesucht. Auch die zeitliche Datierung über das Zufrieren von Seen oder die Ankunft von Zugvögeln, wie Weißstörche, sowie jegliche andere längeren Aufzeichnungen über wiederkehrende Ereignisse in der Tier- und Pflanzenwelt wären den Forschern von Nutzen.
Doch nicht nur aus wissenschaftlichen Zwecken, sondern auch anlässlich der Hallertauer Hopfenernte unternahm die Gruppe aus Freising diese Exkursion unter dem Motto: „Hopfen hautnah erleben“. An ihrer ersten Station, dem Hopfenforschungszentrum Hüll, erfuhren sie von Bernhard Engelhard, Leiter des bei Wolnzach ansässige Instituts, Wissenswertes über die Hopfenpflanzung und die Züchtung von schädlingsresistenten Sorten. Danach ließen sich die Wissenschaftler von der Hopfenbotschafterin Erna Stanglmayr auf ihrem Hof in Jebertshausen die Arbeitsschritte vom „Hopfabrocka“ bis hin zum Darren und Abfüllen erklären. Nicht fehlen durfte zum Abschluss auch ein kühler Schluck Gerstensaft, der nach einer Hallertau-Exkursion besonders gut schmeckt.
- 23. September 2010 - Hallertauer Zeitung
Wissenschaftler auf der Suche nach alten Daten zur „Hopfazupf“ - TU München benötigt Notizen über Beginn, Menge und Qualität der Ernte
Artikel als pdf-Datei - 21. September 2010 - Wolznacher Zeitung
Universitätsucht
alte Notizen
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